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Der Lykische Weg
10. Tag Çıralı - Ulupınar - Chimära - Çıralı (10,3 km)

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Wir frühstücken fürstlich um 9.00 Uhr. Inga kommt gerade von ihrer Erkundung von Olympos zurück und leistet uns Gesellschaft. Ebenso wie Freddie, das Hähnchen, das hier ein Mitglied der Familie ist. Es ist soo nett und zutraulich, das man es füttern und streicheln kann. Und es piepst immer so schön, wenn es bettelt. Während des Frühstücks kommen noch ein Pfau (von denen es hier 4 Stück gibt), ein Kätzchen und eine Gans zum betteln vorbei. Der reinste Zoo ist das hier.

Wir verabschieden uns schließlich von Inga, die heute weiter zieht und gehen zur Haltestelle des Dolmus. Leider wurde seit gestern der Fahrplan geändert und so schlagen wir eine Stunde mit Warten tot. Dabei laufen wir die Straße parallel zum Strand bis zur Schule vor und kehren dort wieder um. Zurück an der Gabelung am Wartehäuschen läuft uns noch Inga mit vollem Gepäck über den Weg. Wir wünschen noch gute Reise und bald verschwindet sie hinter der nächsten Biegung. Kurz darauf kommt auch schon der Kleinbus und um ca. 13.30 lässt er uns in Ulupınar aussteigen (WP: 24Ulupinar).

Direkt vor uns ist ein Fisch-Restaurant mit einer stattlichen Fontäne und großzügigem Wasserbecken. Hier gibt es – anders als in der Gegend um Kaş - Wasser im Überfluss. Wir erkundigen uns nach dem Weg und schon bald laufen wir auf einer Asphaltstraße bergab parallel zu einem Fluss oder Bach. Zwischen den Häusern hindurch entlang von Gärten und gluckernden Quellen geht der schöne Weg. Einmal sehen wir einen großen Krebs mitten auf dem Weg sitzen, bis er uns bemerkt und sich schnell unter einem Stein versteckt. Links von uns ist das fast trockene Bett eines Flusses. Hier hinunter müssen wir steigen um über einen umgestürzten Baum auf die andere Seite des Ufers zu gelangen. Dort geht es nach rechts weiter. Eine gute halbe Stunde sind wir jetzt insgesamt unterwegs. Die Landschaft ist traumhaft. Die Bäume spenden immer wieder Schatten. Was will man mehr. Der Pfad geht nun bergauf und windet sich an der linken Seite eines Hanges langsam bergauf. Man sollte sich immer wieder mal umdrehen um die schöne Landschaft mit vielen Tälern und Bergen bewundern zu können.

Gegen 15.00 erreichen wir die oberen Flammen von Chimära (WP: 25Upperflames) (oder Yanartaş, wie es hier genannt wird). Und just als wir auf der Bergkuppe ankommen, treffen wir auf Inga, die eben auch von Çıralı aus hier oben ankam. Wir freuen uns, dass wir uns unter diesen Umständen und an diesem fantastischen Platz noch einmal wieder sehen und plaudern, machen Fotos, essen ein paar Fruchtschnitten und genießen die Aussicht. Die Flammen hier scheinen wohl durch das gestrige Unwetter ausgeblasen worden zu sein denn außer dem Ruß um die Öffnungen im Fels lässt sich nichts weiter erkennen. Später haben wir erfahren, dass wir nur die Flammen mit einem Feuerzeug hätten anzünden müssen. Aber hinterher ist man ja eh immer schlauer. Wir verabschieden uns und machen uns auf den Weg hinunter zum unteren Flammenfeld (WP: 26Lowerflames). Zunächst geht es ganz gut voran und weiter unten können wir schon in einiger Entfernung die Flammen sehen, doch dann bekommen wir Schwierigkeiten den richtigen Weg zu finden.

Zum Glück hilft hier das GPS weiter. Bereits zu hause habe ich im Internet recherchiert und einen Track von Çıralı über Chimära nach Ulupinar downgeloaded. Im Display sehe ich wie die Route verlaufen soll und so folgen wir der Anzeige bis wir uns schließlich wieder auf dem eigentlichen Pfad befinden und auf das Areal mit den Flammen zulaufen. Außer uns ist nur noch ein Paar hier, das macht die ganze Angelegenheit sehr angenehm. Es ist still, keine Hektik weit und breit, in der Ferne der Strand und das Meer und zu unseren Füßen die heiligen Flammen. Wir sitzen schweigend auf den Felsen und genießen die mystische Kraft, die von diesem Ort ausgeht. Die Wärme der Flammen ist auch noch in einigen Metern Entfernung zu spüren.

Und überhaupt scheint die ganze Wahrnehmung geschärft durch die Energie des Platzes und der Stille des Momentes. Ewig könnte man hier verweilen. Und genauso ewig brennen die Flammen hier schon. Haben unzählige Menschen gesehen, Sprachen gehört und Riten erlebt. Reiche auf- und untergehen sehen. Hoffnung, Kraft und Trost gespendet. Was würden Sie uns zu erzählen haben, wenn wir ihre Sprache verstünden. Was könnten wir alles lernen, wenn wir nur begreifen könnten. Dies hier ist ein ganz besonderer Ort.

Nach einer Weile kehren unsere Gedanken ins Jetzt zurück. Wir bereiten uns nun unser Abendessen zu und bald schon sitzen wir mit einer atemberaubenden Aussicht hier und lassen uns das Nasi Cashew schmecken. Leicht scharf und eine schöne Abwechslung zu den bisherigen Trekking Mahlzeiten. So allmählich kommen einige andere Leute von unten herauf und bevor die Ruhe hier endgültig vorbei ist, machen wir uns auf den Weg hinunter zum Eingang des Geländes. Dort gibt es einen Stand mit Getränken an dem wir uns eine Erfrischung gönnen (WP 27Parkplatz). Am Wegesrand hoppeln zwei Kaninchen umher. Mittlerweile ist es kurz vor 18.00 Uhr und um diese Zeit hat sich der Trubel zum Glück beruhigt. Wir folgen gemütlich der Piste Richtung Cirali. Auf dieser Seite, sieht es dann doch noch eher wie ein Dorf aus, ganz im Gegensatz zum Strand. Der Himmel ist klar und jetzt hat man einen fantastischen Blick auf den Tahtalı Dağı. Er sieht im Abendlicht sehr schön aus. Irgendwie majestätisch. Leider ist seine Ostflanke mit den einer Seilbahn verschandelt die bald hier fertig gebaut sein wird.

Gegen 19.00 Uhr kommen wir in unserer Pension an, wo wir Tee trinken, Obst essen und Freddie füttern. Anschließend wird geduscht und dann verziehen wir uns in unsere Hütte.


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1. Tag Antalya - Kaş
2. Tag Kaş - Ufakdere (Camp1)
3. Tag Ufakdere - Camp2
4. Tag Camp2 - Kılıçlı - Üçağız
5. Tag Üçağız
6. Tag Kılıçlı - Üçağız
7. Tag Üçağız - Demre - Adrasan
8. Tag Adrasan - Olympos - Çıralı
9. Tag Çıralı
10. Tag Çıralı - Ulupınar - Chimära - Çıralı
11. Tag Çıralı - Alanya
12. Tag Alanya - Ulupınar - Beycik
13. Tag Beycik - YaylaKuzdere
14. Tag YaylaKuzdere - Camp3
15. Tag Camp3 - Aslanbucak
 

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